Die Situation ist bekannt: Man bekommt eine Anfrage für ein Shooting und – unweigerlich damit zusammenhängend – zum Preis dafür. Diejenigen Fotografen, die mehr als nur ihr Standard-Programm durchziehen und auf den zu fotografierenden Kunden auch wirklich eingehen, fragen sich an dieser Stelle, was für diese Person ein Foto Wert sein könnte. Denn, wer sich nicht nur knipsen lassen will, sondern wirklich gute Fotos möchte, kommt an den Voraussetzungen dafür nicht vorbei. Und diese kosten Geld: Gute Bilder bedürfen eines Konzepts, das zur Person passt, einer geeigneten Location, passenden Outfits, Make-up, Hair-Stylist und hauptsächlich ausreichend Zeit.
Das liebe Geld…
Sieht man vom künstlerisch schwierig zu berechnenden Wert eines Bildes ab, ist es reine Kalkulation, den Aufwand für gute Fotos in Euros auszudrücken: Ein erstes Kennenlernen und Erstellen des Konzepts, Organisation sowie das Shooting selbst und die Nachbearbeitung der Bilder sind – abhängig von der Shooting-Idee – schon mal 10 Stunden Arbeit. Hinzu kommen externe Spesen wie Miete für die Location, Make-up Artist und Outfits. Fotografen, die von solchen Aufträgen leben müssen, addieren hierzu die Betriebskosten: Die eigene Studiomiete, Beiträge zum Sozial- und Pensionsfond, Steuern jeglicher Art, Krankenversicherung, die Erneuerung der Foto-Ausrüstung alle 4 – 5 Jahre u.v.m. Wer’s genauer wissen will, kann gerne den ehrlich geschriebenen Artikel von Marco Gressler lesen. Daraus geht klar hervor, dass Berufsfotografen, die mit 40 bis 50 Euro Stundenlohn rechnen, weder lang- noch mittelfristig Chancen haben, zu überleben. Und so ist es auch kein Wunder, dass ein professionell arbeitender Fotograf für ein Shooting mit einer Privatperson schon mal mehrere Hundert Euro berechnen muss. Übrigens: dasselbe gilt auch für die Hochzeitsfotografie, denn auch dort ist das, was nichts kostet, meistens auch nichts wert.
Ausnahmen
Man kann natürlich Abstriche machen: Selber schminken oder zu Hause shooten wird mir oft angeboten. Dies führt allerdings nur sehr, sehr selten zum gewünschten Resultat und die Einsparungen machen sich immer in den Fotos bemerkbar. Was andererseits aber nicht heißt, dass teurer auch bedingungslos besser ist. Letzten Endes geht es also nur darum, erstens einen Fotografen zu finden, dessen Stil gefällt und zweitens sich darüber im Klaren zu sein, dass gute Fotos mit einem gewissen Aufwand verbunden sind. Dafür entstehen dann aber Bilder, die jahrelang an der Wand hängen und an denen man immer wieder Gefallen findet.
